Bei der Bundeswehr ist der Einsatz von Hunden eine entscheidende Hilfe, die über den klassischen Familienhund hinausgeht. Die Diensthunde, die in gefährlichen und anspruchsvollen Einsätzen zum Einsatz kommen, müssen nicht nur außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen, sondern auch unter extremen Bedingungen arbeiten. Ihr Partner – der Hundeführer – spielt dabei eine zentrale Rolle.
Ausbildung und Training der Diensthunde
Die Ausbildung der Diensthunde beginnt früh und wird in der Diensthundeschule der Bundeswehr in Ulmen durchgeführt. In einer achtmonatigen Grundausbildung lernen die Hunde die wesentlichen Fähigkeiten, um als Spür- oder Schutzhunde eingesetzt zu werden. Im Anschluss daran beginnt die Spezialausbildung, die die Hunde für ihre spezifischen Aufgaben vorbereitet. Diese Ausbildung umfasst eine Vielzahl von Techniken und Übungen, die auf verschiedene Einsatzszenarien ausgerichtet sind. Die Hunde werden in den Bereichen Sprengstoffdetektion, Fährtenlesen und der Aufspürung von versteckten Gefahren trainiert.
Schäferhunde sind die bevorzugte Rasse für diese Aufgaben, da sie besonders lernwillig, intelligent und belastbar sind. Sie gelten als hervorragend geeignet für die anspruchsvollen Aufgaben bei der Bundeswehr, insbesondere in den Bereichen Special Operations Forces (SOF). Hier können die Hunde ihre Fähigkeiten optimal einsetzen.
Einsatzgebiete und Aufgaben der Diensthunde
Die ausgebildeten Diensthunde reisen weltweit mit den Soldaten und werden in den unterschiedlichsten geographischen und klimatischen Bedingungen eingesetzt. Ob in den Bergen, in Wüstengebieten oder im tropischen Regenwald – die Hunde müssen sich stets an die jeweiligen Herausforderungen anpassen. Ihre Hauptaufgabe ist es, den Soldaten zu unterstützen, indem sie versteckte Sprengstoffe finden, Fährten aufnehmen oder gegnerische Kräfte aufspüren. Durch ihre hochentwickelten Riechfähigkeiten – Hunde haben etwa 220 Millionen Riechzellen im Vergleich zu den fünf Millionen eines Menschen – sind sie in der Lage, Aufgaben zu erfüllen, die für den Menschen unmöglich wären.
Im Ernstfall kann der Hund den Soldaten auch vor Gefahren schützen, indem er mit seinem starken Gebiss Gegner stoppt. Darüber hinaus werden die Hunde auch für spezielle Aufgaben trainiert, wie das Springen aus Helikoptern. Dabei tragen sie ein spezielles Geschirr, das es ihnen ermöglicht, sicher mit ihren Hundeführern zu landen.
Pension und Rente für die Diensthunde
Nach vielen Jahren im Einsatz und unzähligen gefährlichen Missionen neigen sich die Karrieren der Diensthunde irgendwann dem Ende zu. Sobald sie zu alt oder gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, ihren Dienst zu erfüllen, werden sie in der Regel in ein liebevolles Zuhause vermittelt. Einige Hunde verbringen ihren Ruhestand auch an der Diensthundeschule, wo sie weiterhin betreut werden.
Die Arbeit der Hundeführer und ihrer Hunde bei der Bundeswehr ist ein besonderes Beispiel für den engen Zusammenhalt zwischen Mensch und Tier. Ihre gemeinsame Ausbildung und die oft lebensgefährlichen Aufgaben, die sie zusammen meistern, verdeutlichen die enorme Bedeutung, die diese Hunde für den Erfolg militärischer Operationen haben.