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Forschungsschiff „Planet“ im NATO-Einsatz: Unterstützung in der Ägäis

Das Forschungsschiff „Planet“ der Bundeswehr hat kürzlich zu einem NATO-Einsatz in die Ägäis abgelegt, wo es im Rahmen der NATO AEGEAN SEA ACTIVITY (ASA) bis Anfang 2025 als Führungsplattform tätig sein wird. Dieses Einsatzgebiet markiert eine wichtige Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Marine und zivilen Einheiten, da das Schiff, das unter der Verwaltung der Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen in Eckernförde steht, primär als Forschungsschiff konzipiert wurde.

Die „Planet“ bietet eine Reihe einzigartiger Fähigkeiten, die sie für den NATO-Einsatz besonders geeignet machen. Unter anderem ermöglicht das Schiff eine präzise Lagebilderstellung auf See und kann für Führungsaufgaben sowie die notfallmedizinische Versorgung genutzt werden. Dank der Kapazitäten zur Unterbringung von Personal und der umfassenden Infrastruktur wird das Schiff als Führungsplattform im Einsatz dienen, wobei sowohl ziviles als auch militärisches Personal an Bord sein wird.

Dieser innovative Schritt reflektiert die zunehmenden Herausforderungen der Deutschen Marine und deren Bemühungen, auch zivile Ressourcen in militärische Operationen einzubinden, um den Handlungsspielraum zu erweitern und flexibel auf die globalen Anforderungen zu reagieren. Durch diese Kooperation wird die Bundeswehr in der Lage sein, vorhandene zivile Schiffe und Technologien im militärischen Kontext zu nutzen, um die Kriegstüchtigkeit zu steigern und die nationalen Sicherheitsinteressen zu wahren.

Der Einsatz des Forschungsschiffs ist Teil eines seit 2016 laufenden NATO-Beitrags zur Migrations- und Flüchtlingskrise in der Ägäis. Im Rahmen dieser Mission unterstützt die NATO die griechische und türkische Küstenwache sowie die europäische Grenzagentur FRONTEX durch Seeraumüberwachung und den Austausch von Lageinformationen. Die „Planet“ spielt hierbei eine zentrale Rolle, da sie eine umfassende Unterstützung im Kampf gegen illegale Schleusernetzwerke und die Überwachung von Flüchtlingsströmen bietet.

Ein bemerkenswertes Merkmal des Schiffes ist seine Bauweise: Die „Planet“ ist ein sogenanntes SWATH-Schiff (Small-Waterplane-Area Twin-Hull), das sich durch zwei unter Wasser liegende Schwimmkörper auszeichnet, die den Auftrieb gewährleisten. Diese Bauweise verleiht dem Schiff eine hohe Stabilität und Unempfindlichkeit gegenüber Seegang, was besonders in stürmischen Gewässern von Vorteil ist.

Mit diesem Einsatz demonstriert die Bundeswehr erneut ihre Fähigkeit, sowohl zivil als auch militärisch verfügbare Ressourcen effektiv einzusetzen, um international Verantwortung zu übernehmen und zur Lösung globaler Herausforderungen beizutragen.