Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundeswehr wird das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern von einem Admiral geführt: Flottillenadmiral Ulrich Reineke hat die Leitung übernommen. Die offizielle Zeremonie zur Übergabe fand am 24. September 2024 im Schlossgarten vor dem Reiterdenkmal von Friedrich Franz II. statt. Bei diesem feierlichen Appell übertrug Generalmajor Andreas Henne die Befehlsgewalt von Brigadegeneral Uwe Nerger auf Reineke. Gleichzeitig wurde General Nerger in den Ruhestand verabschiedet.
Das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern: Zentrale Schnittstelle und Koordinator
Das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern ist eine wichtige Anlaufstelle für die zivile und militärische Zusammenarbeit im Land. Es koordiniert die territorialen Angelegenheiten der Bundeswehr und ist zentrale Verbindung zwischen der Bundeswehr und den zivilen Behörden und Institutionen des Landes. Darüber hinaus ist es für das Heimatschutzregiment 4 zuständig, dessen Einheiten in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg stationiert sind. Auch die Unterstützung der zivilen Behörden bei Katastrophen und anderen Krisenfällen zählt zu den Aufgaben des Landeskommandos.
Rückblick auf die Amtszeit von Brigadegeneral Uwe Nerger
Brigadegeneral Uwe Nerger, der das Landeskommando seit Oktober 2022 führte, setzte sich besonders für den Ausbau des Heimatschutzes in Mecklenburg-Vorpommern ein. Unter seiner Leitung wurden zwei neue Heimatschutzkompanien aufgestellt, wodurch nun drei Kompanien im Bundesland stationiert sind. Auch die Aufstellung des Heimatschutzregiments 4 wurde durch ihn maßgeblich vorangetrieben. Ein Höhepunkt seiner Amtszeit war die Übungsserie „National Guardian 24“ im Seehafen Rostock, bei der die Territorialen Reservisten ihre Fähigkeiten in einem realistischen Szenario demonstrierten.
Mit dem Erreichen der Altersgrenze für Berufssoldaten endet nun Nergers militärische Laufbahn. Seine Karriere in der Bundeswehr umfasste fast 45 Jahre, mit vielfältigen Einsätzen und Positionen in Deutschland und im Ausland, darunter in Bosnien und im Sudan. Sein Engagement in Mecklenburg-Vorpommern trug dazu bei, den Heimatschutz im Norden Deutschlands weiter zu stärken.
Ein Admiral als Nachfolger: Flottillenadmiral Ulrich Reineke
Mit Flottillenadmiral Ulrich Reineke übernimmt nun erstmals ein Admiral die Führung eines Landeskommandos. Reineke, geboren 1964 in Herford, kennt die Besonderheiten des Landeskommandos sowie die Region Mecklenburg-Vorpommern gut. Er war zuvor als Kommandant der Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ im Einsatz und leitete während der COVID-19-Pandemie die Koordinierung der Hilfsleistungen der Bundeswehr in Norddeutschland. In seiner Rolle als Abteilungsleiter für „Planung“ im Marinekommando in Rostock sammelte er weitere wichtige Erfahrungen in der zivil-militärischen Zusammenarbeit.
Reineke wird den Kurs der engen Kooperation zwischen der Bundeswehr und den zivilen Behörden fortsetzen und weiter ausbauen. Er betont die Bedeutung dieser Zusammenarbeit für ein Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern, das zahlreiche Standorte der Bundeswehr beheimatet.
Der Übergabeappell: Ein feierlicher Anlass mit prominenten Gästen
Die Übergabezeremonie im Schlossgarten wurde von zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur begleitet. Unter den Gästen war auch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, die die wichtige Rolle der Bundeswehr im Land und die vertrauensvolle Zusammenarbeit würdigte. Im Anschluss an den Appell fand im Mecklenburgischen Staatstheater ein Empfang für die geladenen Gäste statt.
Ein bedeutender Schritt für die Bundeswehr
Mit Admiral Reinekes Ernennung geht das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern in eine neue Ära. Die Bundeswehr setzt weiterhin auf eine enge Abstimmung mit den zivilen Strukturen, um sowohl im Krisenfall als auch im Alltag die Sicherheit und Unterstützung in Mecklenburg-Vorpommern und den angrenzenden Regionen zu gewährleisten.