Damit militärische Abläufe reibungslos funktionieren, braucht es auch im Hintergrund gut organisierte Strukturen. Eine tragende Rolle spielt dabei der mittlere nichttechnische Dienst. Hier sorgen Verwaltungsbeamte dafür, dass Aufgaben wie Materialbeschaffung, Personalplanung oder finanzielle Abwicklungen effizient und verlässlich umgesetzt werden. Doch wie gelingt der Einstieg in diese Laufbahn, welche Aufgaben erwarten die Beamten, und wie sieht es mit dem Gehalt aus? Ein Überblick.
Voraussetzungen für den Einstieg
Um im mittleren nichttechnischen Dienst zu arbeiten, sind bestimmte Kriterien zu erfüllen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um eine Bewerbung für die Ausbildung oder den Direkteinstieg geht. Zu den grundsätzlichen Anforderungen gehören:
- Ein guter Realschulabschluss oder ein sehr guter Hauptschulabschluss
- Eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung in einem geeigneten Bereich
- Bereitschaft zur Versetzung innerhalb Deutschlands und zu Auslandseinsätzen
- Ein Alter von unter 51 Jahren
- Die deutsche Staatsbürgerschaft
Wer bereits einschlägige Berufserfahrung gesammelt hat, kann sich direkt bewerben. Ohne praktische Erfahrung erfolgt der Einstieg über eine zweijährige Laufbahnausbildung, bei der sowohl theoretische Inhalte als auch praktische Erfahrungen vermittelt werden. Ausbildungsstandorte befinden sich unter anderem in Berlin und Oberammergau.
Aufgaben und Einsatzbereiche
Die konkreten Aufgaben im mittleren nichttechnischen Dienst variieren stark und hängen vom jeweiligen Einsatzbereich ab. Beamte können in verschiedenen Bundesämtern eingesetzt werden, darunter:
- Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw)
Hier geht es um Materialbeschaffung, Buchhaltung, Controlling sowie Infrastrukturplanung und Umweltmanagement. - Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw)
Im Fokus stehen Rüstungsbeschaffung, die Entwicklung von IT- und Waffensystemen sowie die Bereitstellung technischer Lösungen. - Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
In diesem Bereich werden Personalplanung, -gewinnung und die Weiterentwicklung der Bundeswehrangehörigen koordiniert. - Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD)
Hier sind die Aufgaben auf die Abwehr von Terrorismus, Spionage und Sabotage ausgerichtet.
Je nach Amt und Einsatzbereich können die Tätigkeiten von Vertrags- und Rechnungsbearbeitung über Personalverwaltung bis hin zur Planung von Einsätzen und Materiallogistik reichen.
Besoldung im mittleren nichttechnischen Dienst
Die Besoldung richtet sich nach der Berufserfahrung und dem jeweiligen Dienstgrad. Für Bewerber, die die zweijährige Laufbahnausbildung durchlaufen, beginnt die Vergütung mit einem sogenannten Anwärterbezug. Dieser lag zuletzt bei etwa 1.169 Euro brutto monatlich (Stand August 2018). Je nach Familienstand können hier noch entsprechende Zuschläge hinzukommen.
Nach der erfolgreichen Ausbildung oder bei einem Direkteinstieg startet die Besoldung im Grundgehalt A 6. Hier liegt das Anfangsgehalt bei etwa 2.320 Euro brutto (Erfahrungsstufe 1, Stand August 2018). Mit zunehmender Berufserfahrung steigt der Verdienst entsprechend an. Die genaue Besoldung kann über offizielle Rechner individuell bestimmt werden.
Fazit: Ein vielseitiger Karriereweg
Der mittlere nichttechnische Dienst bietet eine stabile und verantwortungsvolle berufliche Perspektive im Verwaltungsbereich. Ob Materialbeschaffung, Personalmanagement oder finanzielle Aufgaben – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und tragen dazu bei, dass die Abläufe im Hintergrund eines komplexen Systems wie der Bundeswehr funktionieren. Insbesondere für Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und organisatorischem Geschick stellt dieser Dienst einen interessanten Karriereweg dar.