Am 28. September 2024 fand in Karlsruhe das neunte Symposium zur Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) statt. Organisiert durch das Landeskommando Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen des Landes, versammelte die Veranstaltung rund 400 Teilnehmende aus verschiedenen Bereichen: Vertreter von Blaulichtorganisationen, der Politik, der Verwaltung und der Bundeswehr kamen zusammen, um sich auszutauschen und aktuelle Entwicklungen in der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit zu diskutieren.
Schwerpunkt des Symposiums: Zusammenarbeit in Krisen und Katastrophenfällen
Das diesjährige Symposium stand unter dem Motto: „Herausforderungen für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Spektrum von Katastrophenschutz bis zur Landes- und Bündnisverteidigung.“ Ziel der Veranstaltung war es, die Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Akteuren zu stärken und auf gemeinsame Herausforderungen in Krisensituationen vorzubereiten. Die Teilnehmenden konnten sich nicht nur in Vorträgen und Diskussionen informieren, sondern auch die Einsatzfähigkeit und Technik der beteiligten Organisationen in einer großen Leistungsschau erleben.
Leistungsschau der Katastrophenschutzorganisationen: Technologie und Innovation im Einsatz
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Leistungsschau der verschiedenen Katastrophenschutzorganisationen aus Baden-Württemberg. Moderne Ausrüstung, wie Roboter und Drohnen, wurde ausgestellt, um zu demonstrieren, wie Technologien die Rettungs- und Sicherheitsarbeit effizienter gestalten können. Besonders im Fokus stand die Präsentation der Kerntechnischen Hilfsdienste GmbH Karlsruhe, die spezialisierte Roboter zeigte, die auch in extremen Umgebungen, etwa in verstrahlten Gebieten, einsatzfähig sind. Diese Innovationen wurden eindrucksvoll durch eine Vorführung von Roboterhunden ergänzt, die für Such- und Rettungsaktionen in unzugänglichen Geländen konzipiert sind.
Diskussionsschwerpunkte: Sicherheit, Gesundheit und Verteidigungsbereitschaft
Ein bedeutender Teil der Diskussionen drehte sich um die zivilen und militärischen Anforderungen im Gesundheitswesen. Angesichts von Krisen oder sogar Kriegen steht dieser Sektor vor besonders großen Herausforderungen. Die Versorgung von Verwundeten und die gleichzeitige Betreuung vieler Flüchtender stellen hohe Ansprüche an die medizinische Infrastruktur. Im Rahmen des Symposiums wurde unter anderem die Rolle des Sanitätsdienstes erörtert, der bereits im Friedensfall entscheidend ist und in Krisenzeiten eine noch umfassendere Belastung bewältigen muss.
Ein weiteres Thema war die steigende Bedrohung durch Cyberangriffe. Der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner, berichtete aus eigener Erfahrung über die potenziell gravierenden Auswirkungen solcher Angriffe auf die kommunale Verwaltung und betonte die Notwendigkeit, auf diese Bedrohungen vorbereitet zu sein.
Stärkung der Gesamtverteidigung: Der Mensch im Mittelpunkt
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine funktionierende Gesamtverteidigung nicht allein durch Technik und Infrastruktur gesichert werden kann. Vielmehr müssen die Bürgerinnen und Bürger in die Maßnahmen der Katastrophenvorsorge und Krisenbewältigung eingebunden werden. Eine Verteidigungsstrategie, die die Bevölkerung aktiv mitnimmt und informiert, ist entscheidend, um in Extremsituationen handlungsfähig zu bleiben.
Fazit: Zusammenarbeit und Innovation als Schlüssel für den Krisenfall
Das ZMZ-Symposium in Karlsruhe bot eine wichtige Plattform, um aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit zu erörtern. Die Leistungsschau und die themenreichen Diskussionen verdeutlichten die Wichtigkeit eines vernetzten Ansatzes und den Einsatz moderner Technologien. Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung einer gut funktionierenden Kooperation zwischen zivilen und militärischen Akteuren, um in Krisenzeiten als Gesellschaft resilient und handlungsfähig zu bleiben.