Im Camp der internationalen Koalition „Operation Inherent Resolve“ in Erbil, Irak, führen Soldaten aus verschiedenen Nationen regelmäßig gemeinsame Übungen durch. Diese Simulationen bereiten die Einsatzkräfte darauf vor, das Camp und dessen Bewohner im Ernstfall effektiv zu schützen und schnell auf Bedrohungslagen zu reagieren. Zu den Aufgaben der deutschen Soldaten vor Ort zählt dabei auch, das Lager und die darin stationierten Einsatzkräfte zu sichern.
Übungsszenario: Drohneneinschläge im Camp
Im Rahmen der jüngsten Übung wurde ein Drohnenangriff simuliert, um den Ernstfall so realitätsnah wie möglich zu proben. Die Alarmierung erfolgte durch Sirenen und Durchsagen des Base Defence Operation Centre (B-DOC), das von US-amerikanischen Soldaten geleitet wird. Die Anweisung „Exercise – Seek Shelter“ forderte alle Anwesenden auf, sofort in Schutzbunker oder geschützte Container zu gehen. Solche Übungen stellen sicher, dass die Abläufe reibungslos eingehalten werden, sollte es tatsächlich zu einem Angriff kommen.
Eine grüne Rauchgranate markierte den Einschlag einer Drohne im britischen Teil des Lagers, der laut Szenario auch medizinisches Personal verwundet haben sollte. Diese Verletztenrollen übernahmen Ärzte und Sanitäter, die durch Kunstblut realistische Verletzungen darstellten. Die „Verwundeten“ wurden gemäß internationalem Erste-Hilfe-Schema versorgt, das die Behandlung lebensbedrohlicher Verletzungen priorisiert, bevor die Patienten für eine intensivere Versorgung zur sogenannten „Role 2“ weitertransportiert werden.
Erstversorgung und Transport in Krisensituationen
Die Erstversorgung lag zunächst bei britischen Soldaten, die die Verwundeten aus der Gefahrenzone zu einem Sammelpunkt brachten. Da während der Übung ein weiterer Drohneneinschlag simuliert wurde, musste die Versorgung kurzfristig im Bunkersystem stattfinden. In diesen engen Räumen kümmerten sich die Sanitäter darum, die Verletzungen zu stabilisieren, bis die Soldaten das Lager wieder sicher verlassen konnten.
Für den Transport der Verletzten zur medizinischen Einrichtung „Role 2“, die für die Notfallchirurgie ausgelegt ist, arbeiteten die beteiligten Nationen Hand in Hand: Estnische Soldaten halfen beim Transport, während ein britischer Sanitäter für die Betreuung im Fahrzeug sorgte. In der „Role 2“ selbst erwartete die Verletzten ein multinationales Team aus finnischen, deutschen und US-amerikanischen Fachkräften, das die Verwundeten je nach Verletzungsschwere kategorisierte und versorgte.
Realistische Übungen für ein gut vorbereitetes Team
Solche realitätsnahen Übungen sind entscheidend, um die Abläufe und die internationale Zusammenarbeit im Ernstfall zu optimieren. Die Koordination zwischen den beteiligten Nationen verlief in dieser Übung reibungslos. Die Teams agierten präzise und effizient, um das simulierte Szenario zu meistern. Durch die internationale Zusammenarbeit können Soldaten und Sanitätspersonal ihre Kompetenzen bündeln und so das Sicherheitsniveau im Camp Erbil weiter erhöhen.
Diese multinationale Übungsstruktur dient als Vorbereitung für eine schnelle und professionelle Reaktion in Notfällen – ein zentraler Bestandteil für den Schutz der Einsatzkräfte und das allgemeine Sicherheitsmanagement auf der Erbil Air Base.