Spezialisiertes Trainingsprogramm der Bundeswehr im Rahmen der UN-Mission UNMISS

Die Bundesrepublik Deutschland investiert jährlich erhebliche Mittel zur Unterstützung der weltweiten Missionen der Vereinten Nationen (UN). Ein zentraler Aspekt dieser Unterstützung ist die Rolle der Bundeswehr bei der Planung und Durchführung von Ausbildungsprogrammen für verschiedene UN-Missionen.

Ein spezialisiertes Team von Bundeswehrangehörigen hat die Aufgabe, Truppen der UN im Einsatzland zu schulen. Diese erfahrenen Offiziere und Unteroffiziere stellen sicher, dass sowohl militärische als auch zivile Mitarbeiter optimal vorbereitet sind, um ihre herausfordernden Aufgaben in Krisengebieten zu bewältigen. Im August 2024 war ein solches Team unter der Leitung von Oberst Gunther Wiedekind im Force Headquarters (FHQ) der UN-Mission UNMISS (United Nations Mission in South Sudan) in Juba, Südsudan, tätig. Dort unterstützen die UN-Truppen seit der Unabhängigkeit des Landes die Friedenssicherung.

Die Schulungen, die im Rahmen dieser Mission durchgeführt werden, konzentrieren sich auf sicherheitsrelevante Themen, operative Verfahren und Notfallvorbereitung. Ein zentrales Element des Trainings ist das In-Mission Training (IMT), das direkt im Einsatzgebiet stattfindet, nachdem das Personal bereits vor Ort angekommen ist. Ziel des IMT ist es, die Einsatzkräfte darauf vorzubereiten, ihre Aufgaben effektiv und sicher zu erfüllen.

Im Rahmen des IMT werden spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt oder aufgefrischt. Zu den Themen gehören die lokale Sicherheitslage, kulturelle Sensibilisierung, die Koordination zwischen verschiedenen Einheiten und Organisationen sowie der Schutz von Zivilisten und Menschenrechten.

Die Organisation dieser Schulungen folgt einem klaren Verfahren, das als Exercise Planning and Execution (EPX) bekannt ist. Dieses Verfahren ist entscheidend für Friedenssicherungseinsätze, da es die Planung und Umsetzung von Trainingsprogrammen regelt und sicherstellt, dass das Personal optimal auf verschiedene Szenarien vorbereitet wird.

Nach einer intensiven Ausbildungsübung, der Command Post Exercise (CPX), wurde im August 2024 auch ein sogenanntes Hot Wash-up durchgeführt. Diese schnelle Nachbesprechung, die direkt nach einer Übung oder einem Einsatz erfolgt, dient dazu, spontane Eindrücke und Erfahrungen zu erfassen, bevor sie verblassen.

Der Force Commander der UNMISS, Generalleutnant Mohan Subramanian, leitete die Sitzung und interessierte sich besonders für die Ergebnisse der Ausbildung. Er betonte die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Dialogs zwischen den Truppen und internationalen Partnern, um Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.

Während des Hot Wash-ups hatten die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Nationen die Möglichkeit, ihre Eindrücke und Erfahrungen zu teilen. Viele lobten die positive Atmosphäre der Schulungen und die klare Kommunikation des Ausbildungsteams. Konstruktive Vorschläge wurden ebenfalls geäußert, um zukünftige Trainings noch effektiver zu gestalten. Solche unmittelbaren Rückmeldungen sind entscheidend, um aus den Erfahrungen zu lernen und die Mission im Südsudan kontinuierlich zu optimieren.